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Woland: Hyperion (Review)
Artist: | Woland |
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Album: | Hyperion |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Indie Recordings | |
Spieldauer: | 45:44 | |
Erschienen: | 24.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Glaubt man dem Promo-Text, haben sich WOLAND aus Finnland viel vorgenommen. Die Eroberung der Metal-Welt, mindestens. Da ist von Selbstüberwindung und Gottwerdung die Rede, von "Post Black Metal" sowie von einer "nietzscheanischen Vision". Das Adjektiv "post" ist super, weil keiner genau weiß, was damit gemeint ist. Als Metal-Band Nietzsche zu zitieren, geht auch immer. Man muss gar nichts von ihm gelesen haben und kann trotzdem sicher sein, auf irgendetwas mit Hammer, Antichrist und einer vagen Nazi-Assoziation anzuspielen. Perfekt.
Wenn also im Beipackzettel schon so rumgeklotzt wird, ist eigentlich zu erwarten, dass die Musik enttäuschend ausfällt. Doch wer hätte es gedacht: Das Quartett kann tatsächlich was. "Conquer All" ist die reinste Dampfwalze, irgendwo zwischen DIMMU BORGIR und BEHEMOTH angesiedelt, nicht bloß musikalisch. Auch den Breitwand-Sound kennt man von diesen beiden Bands. Der stampfende Rhythmus, der das Teil vorwärts treibt, klang in den Ohren eines anderen Kritikers arg nach Gothic-Disco – stimmt, ändert aber nichts an der Durchschlagkraft des Songs.
Auf ihren Bandfotos sehen die Mitglieder von WOLAND aus wie Models für die Metal-Line von H&M, hart an der Grenze zur Lächerlichkeit. Beim Anblick der Bilder könnte man vermuten, dass die Musik von einer dicken Schicht Keyboard-Guss überzogen ist, doch mit solcherlei Beiwerk halten die Finnen sich zurück. Tiefe bekommen die Songs durch die wuchtige Produktion, und nicht durch Tralala und Tätärätä. Auch nicht durch technische Kunststückchen: Struktur und Spielweise sind einfach gehalten, die Songs wirken gleich beim ersten Durchgang und lassen sich dennoch mehrmals hintereinander weg hören, ohne zu langweilen.
Allerdings fragt man sich spätestens beim dritten Track, ob WOLAND mehr als nur den einen Stampf-Beat draufhaben. Variiert wird erst auf "Live Forever": vielschichtige Gitarrenarbeit, Tempowechsel, Klavier, bevor "Elevated Existence" wieder an die fünf vorangegangenen Nummern anschließt. Scheinbar hat hier bei aller Begabung der Mut zum Risiko gefehlt. Stattdessen haben WOLAND sechsmal den gleichen Song aufgenommen – den beherrschen sie allerdings bis zur Perfektion.
FAZIT: Große Klappe – und was dahinter. Bombast-Black Metal mit Industrial-Rhythmen, der aufgrund mangelnder Abwechslung eine niedrigere Bewertung verdient hätte... wäre er nicht von vorne bis hinten so verdammt gut gemacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Conquer All
- Art of Ascension
- Living Water
- None
- Ecstasy and Rapture
- Honey in the Lion
- Live Forever
- Elevated Existence
- Hyperion (2014) - 12/15 Punkten
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